Rezensionen

"Julia Gruber erzählt Weisheitsgeschichten. Sie veröffentlichte bisher Bücher und Kartensets zur ganzheitlichen Heilwirkung von Pflanzen, darunter Bäume für die Seele mit Erwin Thoma. Mit „Der eigene Weg“ legt sie nun eine Sammlung von Lebensweisheiten vor, wie man sie auch von Peseschkian oder Coelho kennt, ohne aber in Coelhos Pathos und Kalenderspruchphilosophie abzudriften. Gruber gibt an, moderne Koans geschrieben zu haben, in dem sie sich auf das Thema und das damit verbundene Chakra einstellte, der Rest aber offen blieb. Der Ausgang der Geschichte wäre während des Schreibens entstanden. Ein wagemutiger Zugang, der funktioniert, wie man etwa an der Geschichte „Zuhause in zwei Versionen“ sieht:

1. Der Vater kommt müde von der Arbeit heim. An der Eingangstüre stolpert es über die Puppe der Tochter. Vater zur Mutter: „Was ist das für ein Saustall hier! Jedes Mal, wenn ich nach Hause komme, liegt das Kinderzeug im Weg.“ Mutter zur Tochter. „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du deine Sachen vom Eingang wegräumen sollst!“ Tochter zur Puppe: „Böse Puppe!“
2. Der Vater kommt müde von der Arbeit heim. An der Eingangstüre stolpert es über die Puppe der Tochter. Vater zur Puppe: „Huch, jetzt hast du mich erschreckt! Was machst du denn mitten auf der Landebahn?“ Vater zur Tochter: „Bring sie in Sicherheit vor den heranrollenden Schuhen.“ Tochter zur Puppe: „Komm, Kleine, leg dich zu mir ins Bett. Da kann dir nichts passieren.“

Die Geschichte gehört zum Kapitel „Mitgefühl“ und ist dem Herzchakra zugeordnet. Julia Gruber stellt die Möglichkeit in den Raum, dass man sich beim Lesen eines Kapitels plötzlich in alltäglichen Situationen wiederfindet, wo genau jene Qualität gefordert wird. Also: lesen und schauen, was passiert.

„Wirklich frei bist du, wenn du dich auf alle Eventualitäten vorbereitet hast, sagt der Versicherungsmakler.“ Wobei: „Wirklich frei wirst du nie sein, sagt der Philosoph, denn du bist immer frei und unfrei zugleich.“ Allerdings: „Wirklich frei ist alles, sagt der Narr und dreht sich selbst im Spiegel eine lange Nase.“

Angenehm zum Blättern und Lesen und zum Chakraspüren mit einem Aperol Sprizz im Liegestuhl.

 

Harald Koisser
Quelle von WIRKS 
www.koisser.at
www.wirks.at


"Die Kurzgeschichten sind sehr berührend, oftmals auch überraschend, immer jedoch mit "Tiefgang" und praktischer Lebensweisheit gewürzt.

 

Wer hier sanfte, berührende Geschichten erwartet, wird sicher nicht enttäuscht. Allerdings ist das Spektrum viel weiter: ähnlich wie in Märchen lesen wir auch von harten Schicksalsschlägen und ungerechtem Handeln. Ja, das Leben ist nicht nur "schön", sondern vor allem herausfordernd. Die wahre Kraft dieser Geschichten liegt darin, uns das Versöhnliche, das Erlösende im Leben auf teilweise unerwartete Art und Weise zu vermitteln. 

Die Geschichten berühren mich, auch wenn ich sie mehrmals lese – sie sind prägnant formuliert, ohne Pathos, dafür mit viel Fingerspitzengefühl. Das Buch inspiriert dazu, verschiedenste Aspekte des Lebens neu zu sehen und dadurch neue Erfahrungen zuzulassen."
Stefan Keller auf lovelybooks.de, 2020

 


"Kurze kluge Lebensgeschichten, die bei Fragen, Schicksalsschlägen, Entscheidungen hilfreich sind aber nicht belehren - einfach schön!"

Eva Pisa auf lovelybooks.de, 2020